SO, bei unserem RAINMAKER Re-Release-Review, dem Melodic-Project aus dem Jahr 2000 des schwedischen Sängers, Gitarristen und Produzenten TOMMY DENANDER, geht es mit dessen DEACON STREET PROJECT ein Stück weit vorwärts auf der Zeitleiste. Die ersten beiden Platten erscheinen ebenso in der „Classixx“-Serie beim Label Pride & Joy als Doppelalbum, wobei die physische Form ebenfalls auf 500 Stück limitiert ist. Das Pack erhält ein neues Cover-Artwork, was hier aber viel mehr Sinn macht als das meines Erachtens beim o.g. RAINMAKER-Album der Fall war.
„One“ erscheint erstmalig 2004 und die Songs werden, im Gegensatz zu „Rainmaker“, mit fünf Sängern eingesungen. Neben schwedischen Shoutern wie Magnus Weinemo und Jan Johansen ist auch RAINMAKER-Frontmann Geir Rönning erneut mit an Bord. Insgesamt handelt es sich aber auch mit Shouter Chris Denning um hierzulande eher unbekannte Männer vor dem Mikro. Musikalisch klingt „One“ nicht ganz so abwechslungsreich, Tommy hält sich bei seinen damaligen Kompositionen eher an klassische AOR-Vorgaben amerikanischer Prägung, progressive- oder Elemente aus dem Hardrock sucht der Hörer vergeblich. So erinnern Lieder wie „Caught Up In A Fear“ oder „Lost In The Moment“ stark an TOTO, dürfen von daher also mit gutem Gewissen als zeitlos bezeichnet werden, da sie auch fast 20 Jahre später noch einwandfrei funktionieren. Alle beteiligten Sänger verstehen ihr Handwerk und auch feine Balladen wie „Before I Loved Just You“ oder „I `ll Offer Your Surrender“ sind für die nahende kalte Jahreszeit bestens geeignet, um unter der warmen Decke bei einem Glas Tee für Wohlbefinden zu sorgen. Mit „Love Is Killing“ gibt es als Bonbon aber noch einen flotten Song als Rausschmeißer, der auf dem Original nicht vertreten ist.
„Two“ kommt 2 Jahre nach „One“ und wartet ebenfalls mit verschiedenen Sängern auf. Aber der Bekanntheitsgrad derer ist dann um einiges höher als beim Vorgänger. So sind etwa die großartigen Stimmen von Peter Sundell (GRAND ILLUSION), US-Legende STAN BUSH oder der aktuellen JADED HEART-Röhre Johan Fahlberg zu vernehmen. Aber auch Denander`s alter Spezi Geir Rönning darf zum Gelingen beitragen. Doch nicht nur bei den Sängern wurde aufgerüstet, auch bei den Mitmusikern legte Tommy Denander noch ne „Bekanntheits-Schüppe“ drauf, denn Musiker wie die Klampfer Steve Morse (DEEP PURPLE), Reb Beach (WINGER) oder Marty Friedmann (Ex-MEGADETH) sowie Bass-Legende Tony Franklin (u.a. THE FIRM) oder Drummer Daniel Flores (u.a. MURDER OF MY SWEET) sorgen auch heute noch für den gewissen Wow-Effekt. Musikalisch geht es, wie bei diesen Namen nicht anders zu erwarten, einen Tick zackiger als bei „One“ zu Werke, ohne dass eine Ballade wie „I Give This Promise“ selbstredend fehlen darf. Prog findet aber auch hier nicht statt, ich denke dass der Haupt-Protagonist weiß, wo seine Stärken beim Komponieren liegen, nämlich lupenreiner AOR/Melodic Rock! Ganze 14 Stücke nimmt Denander seinerzeit auf und auch bei dieser Neuauflage gibt es mit dem abschließenden „How Do I“ einen Extra-Track, was insgesamt allein bei „Two“ fast eine Stunde feinstes Melodic-Vergnügen verspricht. Und das schmucke Endzeit-Cover kann sich ebenfalls sehen lassen!
