Wenn ich an tolle Metalbands denke dann explodiert Griechenland seit einigen Jahren förmlich und der Underground ist in Sachen Power / Heavy und Prog Metal da voller Perlen. Diviner kommen vier Jahre nach einem guten Debütalbum mit einem noch besseren Nachfolger daher. Ich sprach mit Sänger Yiannis Papanikolaou über die neue Scheibe und die Band an sich.
Das zweite Album, ein klassisches Heavy Metal Album erschien erst vier Jahre nach dem Debüt. Warum eigentlich?
Nun, es dauert drei Jahre und ein halbes was wirklich eine langer Zeit ist! Es gab dafür aber triftige Gründe. Erst einmal hatten wir viel Spaß unser Debütalbum live zu spielen, weshalb wir es nicht eilig hatten. In der Zwischenzeit hatten wir einen Line-up Wechsel und unser neues Mitglied musste sich in die Band einfinden. Daneben hatten wir noch etwas Verzug bei den Aufnahmen. Ich denke bei diesen Konditionen macht das absolut Sinn.
„Realms Of Time“ als Name und das Artwork, sowie Liedtitel wie „Stargate“ erinnern mich an diverse Sci-Fi Geschichten Ist das ein Konzeptalbum oder gibt es verschiedene Geschichten und wenn ja über was?
Es ist kein Konzeptalbum, aber es gibt eine gewisse Richtung in die einige Lieder gehen wie Kosmologie, Astrophysik, Raumzeit und die Suche der Menschheit nach dem Ursprung des Universums. Außerdem besteht immer ein großes Interesse zu Themen des inneren Konfliktes, oder um besser Tag für Tag zu werden. Aber auch der Kampf gegen die dunkle Seite in uns ist ein textliches Thema. „Realms Of Time“ reflektiert all diese Elemente.
Die griechische Metalszene ist 2019 sehr stark, es gibt eine Menge guter Bands dort. Genauso wie das aufstrebende Label ROAR. In den letzten Jahren hatte das Land mit ökonomischen Problemen zu kämpfen, es gab auch fast einen Staatsbankrott. Wie ist das Leben und Musik machen heute?
Ich kann versichern, dass die griechische Metalszene heute stärker als jemals zuvor ist! Sicherlich sind wir in den letzten 10 Jahren durch schwierige Zeiten gegangen wegen der ökonomischen Krise. Die Musik ist immer unsere wahre Ausdrucksform, unser sicherer Hafen und helfende Hand um stolz und frei gegen Angst und politische Spiele zu stehen. Wir arbeiten sehr hart gegen alle Widerstände und geben 100 % von unserer physischen, mentalen und ökonomischen Stärke für unsere Musik. Das ist unsere erste Priorität und wir geben niemals auf!
Der Sound eurer Scheibe ist nahezu in griechischer Hand, ich mag es! Heutzutage schielen Labels und Presse gerne auf bekannte Namen wie Andy Sneap und Fredrik Nordström um nur zwei zu nennen. Warum habt ihr Fotis Bernardo ausgesucht?
Danke für die netten Worte! Ich kann verstehen weil jeder auf die bekannten Namen abfährt, sie verdienen es auch, keine Frage! Aber auf der anderen Seite, es gibt so viele talentierte, neue Produzenten da draußen, auch in Griechenland! Wir müssen denen auch trauen, sie unterstützen und ihnen eine Chance geben das sie beweisen können das sie es wert sind. Dann können sie auch der Welt beweisen was sie drauf haben. Fotis Bernardo ist einer von ihnen und er hat definitiv einen tollen Job mit diesem Album geleistet.
Jan Yrlund ist ein berühmter Coverkünstler in der Metalszene der eine Menge cooler Artworks für viele Bands und verschiedene Labels gemacht hat. Außerdem ist er oft tätig für Ulterium Records euer Label. Ich glaube gar das Debütartwork ist auch von ihm. Bleibt ihr bei seinen Künsten, was magst du besonders an seiner Arbeit?
Jan Yrlund ist definitiv ein toller Artwork Designer und wurde von unserem Label Ulterium Records vorgeschlagen. Wir waren sehr glücklich mit ihm an unserem zweiten Album zu arbeiten! Unser Debütcover ist übrigens von Alan Fall aus Griechenland und ich liebe es sehr. Aber Jan ist so einzigartig und hat die Fähigkeit genau auf den Punkt des Coverkonzeptes zu arbeiten. Wir wären sehr geehrt wenn wir mit ihm in der Zukunft weiter arbeiten könnten!
Ich höre eine Menge US-Metal als Einfluss und du hast verschiedene Sänger in deinen Sound transformiert. Sehe ich das richtig?
Da hast du Recht! US-Metal ist ein großer Einfluss, aber ich denke auch die klassischen Metal Monster aus Europa wie Priest, Maiden, Sabbath werden mich bis zu meinem Tod inspirieren. Diviner ist eine Heavy Metal Band und wir versuchen unsere eigene Musik zu machen. Aber die Essenz unseres Songwriting und die Art wie ich singe gehen immer zurück zu diesen Dingen / Bands.
Ihr habt es in der Vergangenheit geschafft durch Europa und Länder wie Deutschland, Schweiz und so weiter zu touren. Was waren deine ersten Impressionen und werdet ihr 2019 /20 zurückkommen?
Wir haben die besten Impressionen und Erinnerungen an unsere kleine Europatournee. Tolles Publikum und ein nettes Willkommen. Unserer Musik wurde ein herzlicher Empfang bereitet, wir waren überwältigt. Wir zählen wirklich die Tage bis wir wieder zurück sind mit unserem neuen Album.
Ich hoffe die Griechen mit dieser starken Scheibe mal auf unseren Bühnen zu sehen!