Das Duo OSAKA RISING aus Erfurt kannte ich bisher überhaupt nicht. Mit „Lazarus“ kommt jetzt jedoch schon das dritte Studioalbum. Stephan Janson (Keyboards/Organ/Vocals) und Tom Walther (Drums/Vocals) verzichten laut Info auf den Einsatz von Gitarren, durften aber kürzlich ein paar Shows für IN EXTREMO eröffnen. Nun, Ankündigungen wie „das lauteste Hardrock-Duo“ oder „die lauteste Hard Rock-Show ohne Gitarren“ haben mein Interesse geweckt und als ich mir im Vorfeld die beiden Videos zu „Cleopatra“ und „Back In Time“ (siehe unten) angesehen habe, war ich auch schon angefixt. So kann es gehen!
Denn Classic Hard Rock ist zu vernehmen, der Anhänger von DEEP PURPLE und/oder URIAH HEEP anspricht, wofür nicht nur der Klang der guten alten Schweineorgel verantwortlich ist. Beim Druck, der mir da entgegenschallt, vermisse ich die Elektrischen auch gar nicht erst, denn auch die Solos werden mit Synthie-und/oder Orgel-Klängen…ich will mal sagen, „ersetzt“. So stehen sich Drums und die Tasten rein instrumental absolut gleichberechtigt gegenüber. Aber auch der Gesang incl. Chören passt perfekt ins Gesamtbild. Das alles mag für einige vielleicht langweilig klingen, aber das ist es auf Dauer der knapp 42 Minuten überhaupt nicht. Denn durch verschiedene Stimmlagen beim Gesang und präzisen Aufbauten der Songs ist eine ganze Menge Abwechslung im Spiel. So wird es in der zweiten Hälfte und mit „Evil Woman“ einen Tick psychedelischer und auch wilder als bei den ersten vier Liedern. Fans des 70er Jahre Hard Rock erleben aber Unterhaltung auf hohem Niveau, die ungeheuren Spaß bringt. „Into Oblivion“ nimmt dann zwar zunächst erstmals etwas Fahrt raus, Klavier-Klänge mit Orgel-Hintergrund-Teppich sorgen mit der etwas vertrackten Gesangs-Linien zusätzlich für einen leicht progressiven Anstrich. Doch zum Ende hin geht auch hier die Luzie richtig ab! „Reprise“ ist dann ein kurzer instrumentaler Piano-Übergang zum abschließenden Titeltrack, der in siebeneinhalb Minuten nochmal das ganz große, psychedelische, epische und monumentale Hard Rock-Besteck auffährt! Coole Sache und mehr als interessant im allerbesten Sinn! Denn was die Beiden da allein technisch abliefern, ist verdammt stark!