Pardautz! Nicht mal 3 Sekunden dauert es, bis „Fury“, der Opener der neuen Fleshgod Apocalypse seinem Namen gerecht wird und alles wild wütend nieder metzelt. Kein orchestrales Intro, keine sanfte Einführung. Scheint also zunächst mal, als hätten die Italiener an ihrer Ausrichtung geschraubt, ganz so drastisch ist es dann doch nicht. 3 Jahre nach „King“ geht man auf „Veleno“ schlichtweg noch direkter zur Sache. Klar, die symphonischen Keyboards, seit jeher Erkennungsmerkmal der Band, sind erhalten geblieben, doch wurde beispielsweise das Tempo im gesamten gefühlt nochmal etwas reduziert. Meines Erachtens keine schlechte Idee, kommen die rasanten Parts so doch noch besser zur Geltung. Auch muss man potentiell hitverdächtige Strukturen nicht mehr auf Gedeih und Verderb verkomplizieren. Auf der einen Seite machte das zwar die Band und ihren Anspruch aus, auf der anderen freut sich vermutlich jeder Musiker über mehr Fans. Wir reden hier nicht von Ausverkauf, aber warum nicht ein paar Dimmu Borgir Fans abgreifen?!
Ich selbst bin ein großer Fan der Rubrik „Achtung Ohrwurm“ oder zumindest „catchy stuff“, und davon haben die Herren mittlerweile doch ein wenig im Angebot. Sei es der zunächst mittelalterlich (brrr) anmutende, dann in ein Breitwandriff umschwenkende Anfang von „Carnivouros Lamb“, das hektisch bratende Hauptriff von „Sugar“ (überhaupt der ganze Song), das von dem grandios apokalyptischen „The Praying Mantis‘ Strategy“ eingeleitete, wundervolle „Monnalisa“… womit die fünf ersten Songs allesamt punkten können. „The Day We’ll Be Gone“ ist dann das obligatorische, getragene Stück, das erst gegen Ende ein wenig Metal atmet. „Embrace The Oblivion“ haut dann noch mal bombastisch schön ins Mett, bevor der Titelsong lediglich mit Klavierklängen (scheinbar auch ab jetzt Tradition) die knapp 52 Minuten versöhnlich ausklingen lässt. Abgefahrenes Cover auch. Nice, sagt die Jugend wohl heute.