Wahnsinn wie die Zeit läuft! Der Gig im Andernacher Juz kam mir wie gestern vor, jetzt ist Februar 2024 und ich muss mal den Bericht fertig machen! Wie 2022 waren ORDEN OGAN mit WARWOLF als Vorband am Start, nur das dieses Mal die Ruhrpottler IGNITION fehlten, die spielen aber im März 2024 im Florinsmarkt in Koblenz. Auch war die Konkurrenz im Dezember an Bands 2023 nicht ganz so hoch wie das Jahr davor als unter anderem noch SODOM da waren. So war es sehr gut gefüllt als ich kurz vor dem Beginn der Kölner EX-WOLFEN ankam und diese mit einer gelungenen Mischung ihrer zwei Studioalben „Necropolis“ (2022) und „The Apocalyptic Waltz“ (2023) dem Publikum ihre Aufwartung machten. Dreh und Angelpunkt ist der große Frontmann Andreas von Lipinski mit seiner breit aufgestellten Röhre. Man merkt dem schon als Backing Sänger bei GRAVE DIGGER wirkenden Kölner die Erfahrung an. Er hat einen guten Kontakt zum Publikum, bewegt sich gerne auf der Bühne und zeigte auch gerne das Merchandise der Band wie Football Shirt und Tanktop. Nur die Werwolf Maske am Ende der schweißtreibenden Show war mir dann einen Tick zu albern. Auch wenn die Formation das Pech der Vorband hatte (wenig Platz) konnte sie wieder mit zwei Gitarren an Bord richtig Gas geben und hat mit Bassist und 1 A Grimassenschneider Florian Abegg jemand am Start der optisch immer für gute Laune sorgt im ansonsten eher grimmig schauenden Metaluniversum dieser Welt. Auch bekamen WARWOLF 45 Minuten Zeit und musste nicht wie oft woanders gerne üblich mit wenig Zeit auskommen und konnten so auch mal einen Longtrack wie die 10 Minuten Nummer „Necropolis“ auspacken die mich ja gerne an „Sign Of The Cross“ von IRON MAIDEN erinnert. Aus ihrer Nähe zu MAIDEN und meiner Meinung nach dem „X-Factor“ Album machte die NRW-Truppe keinen Hehl bei den Ansagen und konnte das Publikum für ORDEN OGAN gut anheizen. Vielleicht sind sie deshalb auch 2024 bei den „Andernach Metal Days“ wieder am Start?
ORDEN OGAN habe ich schon oft über die letzten 15 Jahre in meinem Metalleben gesehen, auch in Andernach! Aber es macht mir immer wieder Spaß. Mittlerweile ist das wie immer mit dem „Sauerland Lied“ einsteigende Quintett in Sachen Personal optimal verteilt. Steven Wussow (Ex-XANDRIA) 2019 als Bassist zu verpflichten ein super Schachzug weil der Mann live einfach Bockt hat, positive Vibes versprüht und sich bewegen kann. Der seit 2020 an Bord befindliche Patrick Sperling überzeugt als Gitarrist sicherlich auch, während Ex-Bassist Nils Löffler in seiner Rolle als Backing Sänger und Gitarrist auch recht angekommen scheint. Das gibt Gründer und Bandleader Sebastian „Seeb“ Levermann Raum sich als Sänger agiler zu positionieren und war auch für den Livegesang sicherlich eine Bereicherung Wenn das neue Album erscheint kann der Blondschopf auch die 80er Jahre Sci-Fi Jacke einmotten. Das Ding ist bestimmt trotz aller Schlitze ganz schön warm, da hat esd die Instrumentalfraktion dezent in schwarz mit Shirt und Weste sicherlich besser. Die exakt 90 Minuten lange Show zeigte an diesem Abend eindrucksvoll wie viele Hits die Truppe in petto hat und wie flapsig-locker Levermann immer noch die Ansagen raushaut. Da wirkt nichts gestellt und das ist gut so. Über allem thront der ehemalige Death Metal Drummer Dirk Meyer-Berhorn der eine Power Metal Truppe wie ORDEN OGAN mit seinem Spiel ordentlich „Bumms“ beschert. Das Publikum war den ganzen Abend laut, textsicher und hatte wie die Formation selbst richtig Bock. Der Band merkte ich auch an das sie noch nicht satt waren, sondern sich immer noch an solchen euphorischen Reaktionen auch erfreuen. Ich persönlich hätte mir noch einen Track vom 2024er Album „The Order Of Fear“ erhofft, aber vielleicht war das auch etwas zu früh und heutzutage ist ja alles direkt im Internet! Insgesamt zeigt dieser Abend wieder dass es nicht mehr braucht für ein gutes Konzert als zwei Bands und eine Bühne!
Setlist
- Sauerland ( vom Band)
- Orden Ogan ( vom Band)
- In the Dawn of the AI
- F.E.V.E.R
- Sorrow Is Your Tale
- We Are Pirates
- Come With Me To The Other Side
- Forlorn and Forsaken
- Inferno
- Heart Of The Android
- The Ice Kings
- Deaf Among The Blind
- Fields Of Sorrow
- Gunman
- Let The Fire Rain
- The Things We Believe In