Nach über 30 Jahren im Death Metal-Geschäft knallen uns MORTA SKULD jetzt mit „Creation Undone“ ihr 7. Album vor den Latz. Die US Amerikaner aus Milwaukee fristen in unseren Breitengraden noch immer ein ziemliches Nischendasein und wenn ich in die Referenzkiste greifen müsste, dann würde ich am ehesten Vergleiche zu MALEVOLENT CREATION, VOMITORY oder auch JUNGLE ROT, wo auch der Schlagzeuger Eric House schon einmal die Trommelstöcke geschwungen hat, bemühen. Hier wird kompromissloser Death Metal der alten Schule mit Thrasheinschlag zelebriert, der immer mal wieder etwas Geschwindigkeit zurücknimmt und dann im alles zermalmenden Mitteltempo über den Hörer hinwegfegt.
Das erste Stück des Albums „We Rise We Fall“ gibt auch direkt zum Einstieg die Richtung vor und bereitet den Weg für brutalen Death Metal mit heiserem Gesang, Blast Beats am Fliessband und massiven Riffs vor. Meiner Meinung nach liegen die starken Momente des Albums aber immer dann vor, wenn das Gaspedal nicht nur bis zum Anschlag durchgedrückt wird, sondern der Groove reagiert, was die Songstruktur auflockert und einfach Spaß macht. Exemplarisch hierfür möchte ich „Perfect Prey“ nennen, das mit eingängigen Riffs glänzt.
Im Mix stehen die Vocals von Dave Gregor, der noch das einzige Gründungsmitglied der Band ist, und das Schlagzeug recht dominant im Vordergrund. Für meinen persönlichen Geschmack allerdings etwas zu sehr, denn die Saitenfraktion kommt dadurch etwas zu kurz und man kann nur erahnen, dass da tatsächlich zwei Gitarristen die Äxte schwingen.
Ich wage zu behaupten, dass MORTA SKULD auch mit „Creatin Undone“ ihre Nische hierzulande nicht verlassen werden, aber Genrefreunde sollten einmal ein Ohr riskieren und werden bestimmt nicht enttäuscht sein.
