Die schwedischen Metaller SIX FOOT SIX sind momentan als Trio unterwegs und beehren den Hörer mit ihrem dritten Album „Beaggar’s Hill“. Enthalten sind 10 Titel die vor Kraft und Energie geradezu so strotzen. SIX FOOT SIX gehören seit ihrem Debütalbum 2018 zu den Verfechtern des Melodic Metal die es mühelos schaffen attraktive Musik zu schreiben und mit amtlicher Produktion versehen können, dass der Hörer sehr viel Spaß daran hat und den Alben öfters einen Durchgang gönnt. SIX FOOT SIX gehören zu solchen Bands die wie die meisten skandinavischen Künstler ein besonderes Gespür für Musik haben, diese zu schreiben und im Studio einzuspielen. Ganz in der Tradition, egal ob im Pop oder der harten Töne von ABBA, ROXETTE, EUROPE, NIGHTWISH oder auch die neueren Musiker haben die Metaller ein feines Album kreiert, egal ob beim kräftigen Eröffnungstitel dem im Vorfeld als Single veröffentlichten „Raise The Dead“, dem mit epischen Elementen angereicherten „Tears“, dem mit unwiderstehlichen Refrain ausgestatteten „Voices Inside“ können überzeugen.
Mit „Analog Man“ befindet sich sogar ein Titel mit Hitpotential auf dem Album, oder der abschließenden Dreiteiler „A Tempar’s Tale“ kommt richtig stark an, besonders Teil 2 „The Siege“ spielt einen Wechselbalg als Ballade sanft und gefühlvoll startend und im Mittelteil als echte Abgehgranate einen voll auf dicke Hose machend um es balladesk ausklingen zu lassen. Egal welchen Titel man sich raussucht, auf diesem Album ist jeder ein Treffer der es verdient hat gehört zu werden. Leider kann es noch einige Zeit wenn es überhaupt mal die Möglichkeit geben wird SIX FOOT SIX auf deutschen Bühnen sehen zu können, wie mir Sänger Kristoffer Göbel während einer Chatrunde mitteilte hat die Band keinerlei Kontakte zu deutschen Veranstaltern von Tourneen. Dieser Umstand ist schade da die Band drei starke Alben am Start hat und sich auf jedem ihrer drei Alben qualitativ steigern konnten. Genug Material für eine lässige Show mit Metal der irgendwo zwischen Melodic und Power Metal mit viel Energie, Blut und Melodien liegt. Kristoffer besitzt eine einzigartige Stimmfärbung die eine besondere Faszination ausübt, ob in den tiefen bis in hohen Lagen kann die Stimme nichts aus der Bahn werfen. Die Gitarren von Kristoffer Göbel und Christoffer Borg gehen gnadenlos ohne Umwege ins Ohr, die Rhythmusfraktion aus Bass und Schlagzeug treiben die anderen mit sehr viel Dampf vor sich her. Für mich gehören SIX FOOT SIX spätestens seit Album Nr. 2 „End Of All“ nicht mehr zu den Geheimtipps, dafür ist die Band zu gut aufgestellt, leider ohne ein großes Label im Rücken hält sich die Reichweite und Liveaktivitäten in Europa deutlich merkbar in Grenzen. Wären die Jungs bei Nuclear Blast, AFM Records, Reigning Phoenix Records könnte dieser Umstand viel positiver aussehen. So bleibt nur jedem der auf gute Metal Mucke kann die drei Alben von SIX FOOT SIX ans Herz zu legen um den Schweden ein wenig mehr Gehör zu verschaffen, es könnte sich lohnen!