Nachdem ich die Neueinspielung des Debüts “Blindflug” der Deutschen Mittelalter-Recken Harpyie 2018 als wirklich gut empfunden habe und die anderen, früheren Alben bei uns eher im unteren Mittelfeld im Durchschnitt blieben, war ich doch sehr überrascht, dass Kollege Jens die neue Scheibe “Aurora” etwas schwer abgewatscht hat in seiner Rezension.
Nach einigen Durchläufen der sauber eingespielten und wirklich gut produzierten Scheibe, verstehe ich es etwas, bin jedoch nicht so negativ eingestellt zu Harpyie. Die Band klingt oft voll nach einer weichgespülten Version von Saltatio Morris, was auch auf den Gesang von Aello zutrifft. Die Lieder sind nahezu ALLE in Midtempo und recht “lasch” mir fehlt da einfach der Biss. Auch wenn die Texte recht gut gemeint sind, kommen sie teils recht kitschig daher. Die paar aggressiven Gesangseinlagen sind ein guter Ansatz, aber im Grunde ist “Aurora” einfach zu nett, brav und Mainstream. Für eine sogenannte Mittealter Combo höre ich abseits der Geige kaum andere Instrumente die hier hinpassen würden und einfach etwas Farbe in die Scheibe bringen würden. Auch der hörbar hohe Symphonic Anteil langweilt mich auf Dauer sehr. Was die Platte ausmacht, ist die gute Mannschaftsleistung und das vorhandene Können der Musiker.