Spätestens seit Burzum haftet Ein-Mann-Projekten ja so ein gewisses Geschmäckle an und man muss NRT Records zumindest mal Mumm unterstellen, dass sie Manuel Harlander die Bühne zur künstlerischen Entfaltung bieten. Zumal der Österreicher in seinen Lyrics in markigen Worten die Missstände dieser Welt anprangert.
Im Gegensatz zu bewusstem reichlich verrückten Norweger begibt sich Harlander jedoch in die Gefilde des Groove Metal. Den Hörer erwarten also schon altvertraute Klänge der Tonlage Soulfly, Ektomorf oder Slipknot. Bisweilen höre ich beim Gesang sogar Spuren von Ministry heraus. Die schlechtesten Referenzen sind das jedenfalls nicht, zumindest wenn einem das bediente Genre mundet. Harlander wirft bei Global Scum auf jeden Fall alles in die Waagschale, was es zum Gelingen braucht. Aggressive Vocals, fette Produktion, tiefe Gitarren – alles am Start. Das klingt zwar dann eher nach 1999 statt nach 2019, aber ein gewisser Retro-Charme haftet dem Groove Metal schlicht auch deshalb an, weil sich in den letzten zwanzig Jahren recht wenig getan hat. Bis auf den Füller „Back Beats“ und das deutschsprachige „Martyrium“ sticht jedoch leider kein Lied so wirklich heraus, dennoch muss man festhalten, dass die Platte gut am Stück hörbar ist und der Kopf bisweilen zugeneigt mitwackelt. Gegebenenfalls wären die einzelnen Lieder prägnanter ausgefallen, wenn sie im Bandkontext entwickelt worden wären, aber unterm Strich geht die Platte an sich auch so in Ordnung.