Auch das 2. und letzte Album der Deutschen VIRON wird als Doppel-LP Wiederveröffentlichung auf den Markt gebracht! Mit dem bekannten Artworkdesigner Thomas Ewerhard und Christian Kohlmannslehner an den Knöpfen hatten die Power Metaller VIROn 2008 ein gutes Team zusammen, so dass „Ferrum Gravis“ (=schweres Metall) super klingt und auch so aussieht. Doch was ist mit den Songs? Die sind richtig gut! VIRON haben es geschafft aus ihrer Liebe zum trendfreien Heavy Metal einen eigenständigen Sound zu kreieren. Allein dafür sollte man sich das Album direkt zulegen! Hier gibt es keine Kopie von PRIEST, MAIDEN oder HELLOWEEN. Das ist doch mal was! Ebenso gibt es keine Keyboards und die vermisse ich als Hörer auch gar nicht. VIRON spielen klassischen Metal, wo die Gitarren regieren und die Lieder sehr abwechslungsreich gehalten sind. Wer jetzt behauptet VIRON wären eine dieser klischeetriefenden, platten True Metal Bands der bekommt es mit mir zu tun! Klischees werden hier glücklicherweise nicht bis zum Erbrechen zelebriert. Das ist nach all den Jahren der Überstrapazierung sämtlicher Metalklischees in unserer Szene mal eine Wohltat. Das „kommerziellste“ bzw. eingängigste Stück ist „On The Run“, wozu es bei Youtube auch einen gar nicht so üblen Videoclip gibt. Dieser Song lebt vom starken Refrain und der Stimme des Sängers Alexx. Auch bei der unkitschigen Ballade „War“ macht er eine gute Figur. Antikriegstexte sind auch gleich mehrere auf der Scheibe. Eigentlich gibt es bei jedem Song was zu entdecken, da VIRON Abwechslung groß schreiben. Richtiger Heavy Metal beruht meiner Meinung eben auf zwei Gitarren, welche die Richtung vorgeben und so ist das auch bei VIRON. Punkten können Viron hingegen bei US-und Euro Metal Freunden gleichzeitig, da die Band sich nicht in eine Schublade pressen lässt und vor allen Dingen klingt jeder Track 100% aufrichtig. . Neben der gutklassigen Studioversion des MANILLA ROAD Klassikers „Dreams Of Eschaton“ gibt es als Bonus noch diverse Livesongs und Mixe und zwei Drumsolos. Mir gefiel die Liveversion von MAIDENS „The Trooper“ und das „Instrumental“ am Besten.
Bevor ihr wieder die alteingesessene Band X oder Y aus Gewohnheit käuflich unterstützt, schaut mal über den Tellerrand und hört Viron, die Scheibe ist ja jetzt quasi auch alt, klingt aber zeitlos gut