Das eine Kult Band und Death Metal Legende wie MASSACRE mittlerweile bei einem eher kleinen Label wie Agonia Records untergekommen ist, muss nicht gleichbedeutend damit sein, dass die Truppe um Frontgröler Kam Lee keine Qualität mehr abliefert. Allerdings war genau das in den letzten Jahren der Fall: MASSACRE veröffentlichten Singles und EPs, die aber alle irgendwie nicht überzeugen konnten.
Somit steht mit „Necrolution“ endlich wieder eine komplettes Album in den Läden. Drei Jahre sind seit dem Vorgänger „Resurgence“ vergangen, und auf den ersten Blick kommt „Necrolution“ mit 16 Songs ziemlich gewaltig um die Ecke. Da kann man aber auch drei Intros direkt wieder abziehen, bleiben 13 Stücke mit einer Laufzeit von gut 45 Minuten. MASSACRE waren nie dafür bekannt technisch versierte Songs zu schreiben. Der gute und einfache „in-die-Fresse-Death Metal“ ist auch heute noch die Marschrichtung, die auf „Necrolution“ zelebriert wird.
Allerdings wird das Ganze hier recht uninspiriert in Szene gesetzt. Zahlreich Riffs klingen nicht danach, als ob mehrere Stunden an ihnen im Proberaum rumgewerkelt wurde. Ausnahmen bestätigen die Regel, und so gibt es schon ein paar Songs wie „Horros Of Hidden Truth“ oder auch „Dead-Life Re-Animator“ die den Nacken anspannen lassen und spontan zum headbangen einladen. Obendrauf ist der Sound meiner Meinung nach recht unausgewogen. Es fehlt generell an Durchschlagskraft und Wuchtigkeit.
MASSACRE bedienen die Freunde des sehr einfach gehaltenen Death Metals mit ihrem neuen Album. Aber auch Fans des mega-stumpfen Todesbleis werden irgendwann eingestehen dass MASSACRE mit dieser Art keinen Blumentopf mehr gewinnen werden. Ganz zu schweigen dass sie irgendein Anrecht genießen zu der Speerspitze des Death Metals zu zählen. Denn selbst da gibt es neuere und bessere Bands, die das Ganze mit wesentlich mehr Groove oder auch Atmosphäre umsetzen. Beides sucht man auf „Necrolution“ leider vergeblich.
