WALFANG sind noch ein recht unbeschriebenes Blatt im großen Rock & Metal Zirkus. Seit 4 Jahren am Start, das Debüt kam 2021, dazu eine handvoll Single Veröffentlichungen und auch die offiziell gelisteten Konzerte sind überschaubar. Nun steht das zweite Album in den Läden mit dem Titel „Trigger The Short-Fused“, und das wollen wir uns mal genauer anhören.
Denn das was das Quartett aus Ostflandern hier vom Stapel lässt muss man eigentlich gehört haben und lässt sich schwierig beschreiben. Hier werden ganz bewusst Genre Grenzen eingerissen, die Band spielt gekonnt mit der Erwartung des Zuhörers und formt recht krude Songs, die trotzdem (oder deswegen?) doch recht schnell ins Ohr gehen.
Fundament von WALFANG sind recht trockene Riffs die man üblicherweise auch im Stoner Rock antreffen würde. Aber schon hier ist der Unterschied zu spüren, denn Gegensatz zur kiffenden Wüsten Fraktion werden die Gitarren mit ordentlich Wumms präsentiert. Überhaupt ist die Produktion recht „Metal-lastig“ ausgefallen, was in Post Rock Gefilden auch eher unüblich ist.
Die Songs führen einen ganz gut in die Irre. Wenn „Eerie“ beginnt und man sich in verspielten und leicht melancholischen Gefilden wähnt, bekommt nach rund drei Minuten noch eine ganz andere Welt präsentiert. Und auch der wahrscheinlich zugänglichste Song „Probaly Sand“ wartet im Mittelteil mit einer eher ungewöhnlichen Wendung auf.
Zugegeben, nicht bei jedem Song habe ich sofort mit Applaus reagiert. „Marimo Is Deaf“ ist da so ein Kandidat wo ich lediglich mit den Achseln zucken kann. Vielleicht entfaltet sich dieses Stück aber auch erst nach dem zehnten Hören.
Angenehm ist auch der Gesang von Odiel Oosterlinck, der ähnlich facettenreich daher kommt wie die gesamte Mucke, dabei aber nie nervtötend wirkt oder ins sinnlose Gekreische abdriftet.