„Opaque Fixation“ ist das Debut des 2021 in Chicago gegründeten Trios PRIMAL CODE, das nach ihrem Demo, nur einer EP und einer Split-Single bei Relapse Records gesigned wurde. Die Band wartet mit ehemaligen bzw. aktuellen Mitgliedern von ANATOMY OF HABIT, INDIAN, LORD MANTIS und WOLVES IN THE TRONE ROOM auf und diese abgehangene Erfahrung macht sich natürlich auch in diesem Werk deutlich bemerkbar.
PRIMAL CODE sind im Old School Death Metal zuhause und Referenzen an die großen Alten, wie insbesondere BOLT THROWER, OBITUARY oder auch DISMEMBER sind unverkennbar. Dieser Stil wird aber mit ebenso klassischen Einflüssen aus Hardcore und Sludge kombiniert, so dass man auch Bands wie PRO PAIN oder CROWBAR aus der Referenzkiste ziehen könnte. Der von Natur aus eher innovationsarme Old School Death Metal wird also gelegentlich durch Gangshouts und dezentem NOLA-Groove aufgelockert, wobei aber immer der langsam brutal walzende Neunzigerjahre OSDM Sound dominiert. PRIMAL CODE verstehen es sehr gut wirklich jedem Song etwas besonderes zu verleihen und durch Akzente, wie eher doomige Passagen in „Angler“ oder mit Double Bass-Sperrfeuer und unbändiger Kraft wie in „Derelict“ den Hörer bei der Stange zu halten. Es schleichen sich auch immer wieder dezente Melodien in die Stücke, die sich schnell im Gehörgang festsetzen. Mein persönlicher Favorit und Hörempfehlung für einen potentiellen Ersteindruck ist die Auskopplung „Anapsid“. Ein mächtiger Bulldozer von einem Song, der jedem BOLT THROWER-Fan ein feistes Grinsen ins Gesicht zementieren sollte. Die Produktion ist zeitgemäß fett und drückt einen durchgehend an die Wand. Genau so, wie es sein soll. In gut 39 Minuten wird sich hier gnadenlos und im positiven Sinne spaßbefreit durch das Death Metal-Unterholz mäandert. „Opaque Fixation“ ist ein Album, bei dem weniger mehr ist.
Klare Empfehlung für Fans der oben genannten Bands, die auf der Suche nach Todesbleinachschub sind.