HARAKIRI FOR THE SKY, (Harakiri ist im Übrigen eine steile Skipiste im Zillertal), das österreichische Duo bestehend aus Multi-Instrumentalist M.S. und Sänger J.J., hat sich seit seiner Gründung im Jahr 2011 als feste Größe im Post Black Metal etabliert. Mit ihrem sechsten Studioalbum „Scorched Earth“, veröffentlicht am 24. Januar 2025, setzen sie ihre musikalische Reise fort und präsentieren ein Werk, das sowohl ihre charakteristische Melancholie als auch neue klangliche Nuancen vereint.
„Scorched Earth“ umfasst sieben Haupttracks und zwei Bonustracks, darunter eine beeindruckende Coverversion von RADIOHEADs „Street Spirit (Fade Out)“. Das Album thematisiert die Zerrissenheit der modernen Welt und persönliche Kämpfe, wobei es musikalisch eine Balance zwischen brachialer Härte und zerbrechlicher Intimität findet. Der Opener „Heal Me“ beispielsweise beginnt mit sanften Klavierklängen, die sich zu einer intensiven Klangwand aufbauen, unterstützt durch die Gastvocals von Tim Yatras von AUSTERE. In „Keep Me Longing“ erstrecken sich melancholische Gitarrenmelodien über fast elf Minuten und schaffen eine Atmosphäre tiefer Emotionalität. „Without You I’m Just A Sad Song“ kombiniert treibende Rhythmen mit introspektiven Texten und zeigt die Fähigkeit der Band, komplexe Gefühle musikalisch darzustellen. Ein weiteres Highlight ist „Too Late For Goodbyes“, bei dem Serena Cherry von SVALBARD mitwirkt und dem Song eine zusätzliche emotionale Tiefe verleiht. Die Produktion des Albums ist glasklar und detailverliebt, wodurch jede klangliche Ebene – von den monumentalen Gitarren über die markerschütternden Vocals bis hin zu den kristallklaren Piano- und Synthesizer-Einwürfen – klar herausgearbeitet wird. Trotz des dynamischen Wechselspiels zwischen brachialer Wucht und verletzlicher Intimität verschmelzen die Elemente zu einer harmonischen Einheit.
Im Vergleich zu früheren Werken zeigt „Scorched Earth“ eine Weiterentwicklung im Sound der Band. Während die Wurzeln im Black Metal deutlich erkennbar bleiben, integrieren HARAKIRI FOR THE SKY vermehrt Elemente aus dem Post-Rock und Grunge, was dem Album eine frische Dynamik verleiht. Diese Mischung erinnert an Bands wie ALCEST oder AGALLOCH, wobei HARAKIRI FOR THE SKY ihren eigenen, unverwechselbaren Stil beibehalten. Die emotionale Intensität und die Fähigkeit, komplexe Stimmungen zu transportieren, lassen auch Vergleiche zu SVALBARD zu, insbesondere durch die Zusammenarbeit mit Serena Cherry.