Der Metalmusiker (Chaos Weaver, Kuolemanlaakso) und Musikjournalist Markus Laakso ist Finne und seit frühen Tagen beinharter Amorphis Fan. So ist es dann auch nicht so sehr verwunderlich, dass dieser nun die seitenstarke und optisch sehr edel aufgemachte offizielle Biografie ( wuchtiges Hardcover, integriertes Lesezeichen, schickes Cover) der Finnen geschrieben hat. Das Besondere an der Sache ist, dass nahezu alle ehemaligen und aktiven Amorphis Musiker mit Originalzitaten / neuen Interviews an Bord sind und das die Bandgeschichte quasi von Kindesbeinen an, wir reden hier von Mitte bis Ende der 80er Jahre, erzählt wird! So werden auch krachige Vorläufer-und Schülerbands der heute weltweit bekannten Amorphis erwähnt werden. Auch bekommt man einen Einblick in die Tapetraderszene und der Anfang der ersten Death Metal Welle. Ich lese wie Musiker kommen und gehen, Tourneen in Amerika Spaß machen und Kräfte zehren, schlechte langwierige Verträge Geld vorenthalten. Die jeweiligen Alben und deren Hintergründe werden chronologisch informativ erklärt und beleuchtet, so dass man wirklich gebannt lesen muss. Es ist kein witziges Buch, aber es hat auch lustige Szenen. Gerade wenn man wie ich teilweise wenige Jahre jünger ist als Teile der Band kann ich vieles nachvollziehen was damals die Musiker beeinflusst hat (Grungebewegung, harter Metal). Für junge Metalfans ist auch sicherlich interessant wie wenig von der heutigen Metalszene doch damals existierte. Amorphis und vorher auch die im Buch erwähnten Stratovarius haben finnische Musiker ins Gedächtnis der weltweiten Metalfans gebracht und unheimlich viele und auch erfolgreiche Nachahmer hervor gebracht. Wer das nicht wusste, weiß es spätestens nach diesem guten Buch. Noch während dem Lesen habe ich begonnen meine kleinen Lücken in der Amorphis Discografie zu schließen.