Wenn man eine runde Stunde Autofahrt von Trier aufwächst, dann ist einem das schwarze Tor, sprich die Porta Nigra, durchaus ein Begriff. Lange genug hatten es die dort beheimateten Treverer im Verbund mit anderen keltischen Stämmen einem gewissen Julius Cäsar schwer genug gemacht, das begehrte Gallien zu erobern- Letztlich gelang es doch und Trier wurde zur ersten Stadt nach modernen Verständnis im heutigen Deutschland.
Porta Nigra haben scheinbar also keine Angst vor großen Namen und legen ihr drittes Album „Schöpfungswut“ vor. Darauf haben sie sich dem Black Metal verschrieben. Donnernde Drums, reichlich verspielte Gitarren und ungewöhnlich viele Klargesangpassagen sorgen auf jeden Fall für Wiedererkennungswert. Mit den genannten Stilmitteln malen Porta Nigra epische Klangbilder, die aber auf unnötige Spielereien verzichten. Man vertraut einzig und allein auf Stimmen und Instrumente, um die gewünschte Stimmung zu erzeugen, was auch durchaus gelingt. So zum Beispiel in „Das Rad des Ixion“. Allerdings muss ich auch feststellen, dass der Spannungsbogen leider nicht immer so gut gelingt. Bisweilen hätte eine gewisse Straffung den einzelnen Liedern ganz gutgetan, die auf „Schöpfungswut“ üblichen sieben bis acht Minuten hätte es nicht immer gebraucht. Darüber hinaus ist man an der Gitarrenfront bisweilen mit einer oder zwei Ideen zu viel unterwegs.