Sogar die größten Skeptiker müssen der katholischen Kirche zugutehalten, dass es ohne sie vermutlich eine ganze Reihe formidablen Krachs nicht gäbe. So kommen auch und gerade in der letzten Zeit reichlich Releases aus Ländern mit einer katholisch geprägten Bevölkerungsmajorität zu uns, die dem Fürsten der Finsternis huldigen.
So auch Blaze Of Perdition, die mit „The Harrowing Of Hearts“ ihr nächstes Album vorlegen. Zwischenzeitlich sind die vier bis fünf polnischen Finsterlinge mit unterschiedlicher Studio- und Live-Besetzung auch schon bei Platte Nummer fünf angelangt. Freunde episch angelegten Midtempo Black Metals können getrost die Feder zücken, sie in das Blut geopferter Jungfern tunken und Dankeszeilen an den Vatikan verfassen. Gesanglich souverän, versehen mit ordentlichen Gitarrenteppichen malen die Herren nämlich große Bilder in tausend Tönen schwarzer Farbe vor euer inneres Auge. Songs mit weniger als sieben Minuten sind die Ausnahme und eher selten geht es so flott zu, wie im Bonustrack „Moonchild“. „Transmutation Of Sins“ taugt da schon eher als Signatur der Polen. Die grundsätzlich epische Ausrichtung der Musik sorgt, verbunden mit der erwähnten Stilistik, übrigens auch dafür, dass man die Platte sehr gut am Stück hören kann. Einen Tropfen Wermut gibt es aber auch, denn leider sind Gesang und Gitarren über weite Strecken zu dominant, als dass man sich vom Rest groß ein Bild machen könnte. Schade, denn wenn Bass und Schlagzeug mal gut hörbar werden, gefällt es durchaus. Trotzdem bleibt unterm Strich eine ordentliche Platte.