Hätte man mir „Part Of A Sick World“, das erste Album von Surgical Strike, zur Blindverkostung vorgelegt – ich hätte glatt auf eine Ami-Band getippt. Songwriting und Produktion der Thrasher aus Hannover sind nämlich dermaßen von der Szene jenseits des großen Teichs bestimmt, dass man dem Quintett nicht im Geringsten anhört, dass es aus Hannover kommt.
Feine Gitarrenarbeit, präzises Drumming, wütend hervorgepresste Vocals, ergänzt um Gangshouts und natürlich reichlich gelungene Riffs und filigrane Soli – Surgical Strike haben auf jeden Fall alles im Gepäck, was des Thrashers Herz erfreut. Dass die Wurzeln der Band bis in die frühen 90er reichen, merkt man der insgesamt souveränen Performance durchaus an. In jedem Fall haben sich die Herren wohl eine ziemlich eindeutige Meinung gebildet, was ihnen in die Tüte kommt und was nicht. Das kann man monoton finden – ich halte es eher für konsequent. „Part Of A Sick World“ ist ein kompromissfreies Thrash Album geworden. Hört euch „Conspiracy“ oder „Dead End Gone“ an. Lediglich der Titeltrack weicht etwas vom Format ab und ist länger und verspielter, aber keineswegs schlechter als der Rest der Platte.