Die Aufgabe des Rezensenten bringt bisweilen auch Überraschendes mit sich. So habe ich nun mit The Hellfreaks erstmals eine Band aus Ungarn auf dem Tisch. Schöne Landschaften, kulinarische Köstlichkeiten, legendäre Fußballer – alles verknüpft man mit Ungarn. Schmissig runtergerockter Punk gehört aber jetzt nicht unbedingt zu den üblichen Erwartungen.
Umso mehr überrascht „God On The Run“, das Zweitwerk der Höllenfreaks. Insbesondere die Stimme von Frontfrau Shaky Sue (die auch auf den Namen Zsuzsa Radnóti hört) macht keine Gefangen. Kraftvoll und leicht kratzig wirft sie sich dem Hörer mit einer Leidenschaft entgegen, die Widerstand zwecklos macht. Insbesondere auf der ersten Hälfte der Platte passt das auch wunderbar zur Musik, die bisweilen arg an Billy Talent erinnert. Ab „Royal Blue“ zur Plattenmitte verschiebt sich der Akzent der Band zunehmend in Richtung Alternative Rock, was dem Quartett auch ganz gut zu Gesichte steht. Dennoch machen die ersten fünf Songs ob ihrer ungebremsten Energie zumindest mir mehr Spaß. Überzeugen können The Hellfreaks mit ihrem Zweitwerk „God On The Run“ aber auf jeden Fall auf der vollen Länge der Platte.