The Struts, die eigentlich aus England kommen, jedoch mittlerweile ihre Zelte in Los Angeles aufgeschlagen haben, schossen vor gut drei Jahren quasi von Null auf Hundert. Das lag vor allem an den Lorbeeren, die das Quartett um Rampensau Luke Spiller mit ihrem ersten Album „Everybody Wants“ (2014) sowie den vielumjubelten Auftritten als Anheizer für Guns ` n Roses, Black Sabbath, den Rolling Stones oder den Foo Fighters einheimsen konnten. Jau, zugegeben, der Spaß-Rock`n Roll-Mix aus Glam-, Hard Rock und Pop hat schon einiges zu bieten! Das beweist jetzt auch das zweite Album „Young And Dangerous“ eindrucksvoll, das Musik fürs Radio genauso wie für die Stadien bietet. Unglaublich einprägsam, melodisch, aber trotzdem überhaupt nicht anbiedernd, einfach geil halt. Songs wie „Primadonna Like Me“, Love With A Camera“ oder „Bulletproof Baby“, alle versprühen eine irre positive Ausstrahlung und laden sofort zum Tanzen und Mitsingen ein. Fette Chöre, unwiderstehliche Melodien, spacige Gitarren die an die 70er und 80er Jahre erinnern, dabei aber die modernen Zeiten nicht vergessen sind Trumpf. Irgendwie ein Mix aus T. Rex, ganz viel Queen (hört euch nur „Tatler Magazine“ an) und Mötley Crüe mit ein paar punkig-disco mäßigen Einflüssen…ja ich weiß, hört sich bescheuert an. Doch The Struts spielen eben einen ganz eigenen Sound. Einziges Manko: Der Stil ist zwar total eigenständig, aber auch ohne viel Abwechslung in Sachen Tempo und Machart. Die Gefahr der schnellen Abnutzung besteht also, wenn auch Party pur angesagt ist. Klar, eine Ausnahme ist das etwas getragene „Somebody New“, wobei diese Band jetzt schon am Anfang ihrer Karriere unverkennbar klingt. Anspieltip: „Fire Pt. 1“ (dem witzigerweise ein im Titel augenzwinkerndes „Ashes Pt. 2“ folgt). Mehr Mut zur Abwechslung würde der Band meiner Meinung nach gut zu Gesicht stehen, aber vielleicht kommt das noch und eines ist sicher: The Struts haben eine große Chance für eine erfolgreiche Zukunft, die sie hoffentlich nutzen werden!