Batman – Kaputte Stadt und weitere Geschichten

Titel

Batman – Kaputte Stadt Und Weitere Geschichten

Verlag

Panini Comics

Autor

Brian Azzarello/Eduardo Risso

Seiten

148

Website

https://paninishop.de/comics

Mit „Batman – Kaputte Stadt und weitere Geschichten“ veröffentlicht Panini eine Gesamtausgabe der finsteren Batman-Reihe des amerikanisch-argentinischen Autoren- und Zeichner-Duos Brian Azzarello und Eduardo Risso. In einem in Papier kristalliertem Film Noir lassen die Beiden den Detektiv, der, seit er Zeuge der Ermordung seiner Eltern wurde, unter Alpträumen und posttraumatischem Stress leidet, einen verzwickten Fall lösen:

in der kaputten Stadt Gotham, einem verdreckten Moloch, in dem es immerzu zu regnen und der ausschließlich von zwielichtig-kriminellem Volk bevölkert scheint, wird -mal wieder- eine Leiche gefunden. Die Ermordete ist die Schwester eines Kleinganoven namens Angel Lupo, und die Suche nach diesem gestaltet sich ausgesprochen schwierig. Allerlei finstere Gestalten wie der Menschenfresser Killer Croc, dem Batman beim informellen Verhör wiederholt die Kauleiste ramponiert, Pinguin, Scarface, Erzfeind Joker, die beiden mir bislang unbekannten Fatman und Little Boy sowie die Femme Fatale Margo sind teilweise nur mit rüdesten Methoden zur Mitarbeit bzw. Preisgabe relevanter Informationen zu bewegen. Zusätzlich wird Bruce Waynes Arbeit von seiner eigenen Vergangenheit, von Flashbacks und einer möglichen Depression erschwert, die den dunklen Ritter immer wieder an der Welt, seinen Mitmenschen und sich selbst zweifeln lässt.

Um diese relativ klassische Batman-Story, die insgesamt wenige richtige Überraschungen bietet und vor allem durch Kompromisslosigkeit und atmosphärische Dichte besticht, hat der Verlag zwei kurze, ebenfalls reichlich blutig-rustikale Episoden gruppiert, die den Sammelband in der Tradition der „Dark Knight“-Trilogie erscheinen lassen: eine kurze Geschichte mit dem Junkie und Messerstecher Zsasz und eine Alternativweltstory über die Jagd nach einem gewissenlosen Mörder.

Toll! Batman als ernstzunehmender Charakter und nicht als dämlicher, klugscheißender Clown mit spitzen Ohren, zu dem er oft gemacht wurde- sondern als knallharter Einzelgänger, der sich in seinem Vorgehen nur marginal von seinen Gegnern unterscheidet und eine Art einsamen Cowboy vor einer deprimierend-apokalyptischen Stadtkulisse gibt. Ein ganz starkes Werk, das auch von der kernigen Übersetzung von Steve Kups lebt, und in keiner guten Comicsammlung fehlen sollte.

Fazit
Eine klassische und doch ungewöhnliche Batman-Story: komplex, düster, brutal, fesselnd. Spannend erzählt und kongenial in Szene gesetzt. Frank Miller wäre stolz auf diesen Band.
13
von 15
Hervorragend
Doom Shall Rise!