Das Corona Virus treibt ja momentan die vielfältigsten Blüten in der Musik-Landschaft. Angefangen von sogenannten Wohnzimmer-Konzerten in unterschiedlichster Bild-und Tonqualität über gemeinsames Balkon-Singen bis hin zu imaginären Eintrittskarten, um die Künstler seiner Wahl zu unterstützen. Die Heavy Rock-Formation Axxis haben jetzt aber besonders schnell reagiert und hauen am Karfreitag eine EP raus, die sich textlich am Puls der Zeit zeigt. Das Besondere an diesen Liedern ist die Tatsache, dass sie schon aus dem Jahr 2006 stammen und noch nie auf einem offiziellen Axxis-Tonträger erschienen sind. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, ob sie überhaupt schon mal veröffentlicht wurden. Denn die Songs stammen von einem Theaterstück von Walter Weyers, und zwar dem „Prometheus Brain Project“. Dieses wurde seinerzeit am Landestheater Schwaben in Memmingen aufgeführt, wobei Bernhard Weiß, der Sänger von Axxis, als Sänger und Schauspieler auf der Bühne agierte. Dessen Bandkollege Harry Oellers (Keyboards) und Bernhard selbst waren damals für die musikalische Umsetzung des Stücks, das sich thematisch mit dem berühmten Wahrsager Prometheus und seinen unheilvollen Vorhersagen beschäftigte, verantwortlich.
Nun, Bernhard Weiß erinnerte sich in diesen Zeiten an diese gut zur Corona-Krise passenden Songs und spielte sie mit seiner Band Axxis für diese EP, die allerdings nur digital erscheinen wird, neu ein. Musikalisch wird dabei typisches Axxis-Material geboten, wobei eine reine Ballade jedoch fehlt. Für einige wird dabei der Mix aus deutschen und englischen Texten etwas ungewöhnlich klingen, doch passen sie wie gesagt zu den aktuellen Ereignissen wie die Faust auf das berühmte Auge. Insgesamt sind die sechs Lieder (der Titelsong ist inklusive der Video-Edition zwei mal vertreten) musikalisch ebenso ein wenig düsterer und somit auf die Lyrics zugeschnitten, doch kennen die vielen Axxis-Fans solche Klänge und Texte schon von ihren Lieblingen, wie zum Beispiel „Blood Angel“, „Brand New World“ oder „Angel Of Death“. Dass dabei die Wohlfühl-Melodien oft einen Gegensatz zu den Texten bilden, ist dabei ebenso typisch Axxis und bestimmt auch damals wie heute genauso gewollt. Beim Film wäre wohl das Prädikat „Besonders Wertvoll“ angebracht.