Für die Finnen von Hexvessel schließt sich mit „Kindred“ ein Kreis: Zehn Jahre nach ihrem Debüt ist das Quintett wieder bei Svart Records gelandet. Musikalisch sind sie nach wie vor im psychedelischen Forest-Folk-Rock unterwegs, was sicherlich auch maßgeblich an Bandgründer, dem englisch-irischen Singer/Songwriter Mat McNerney, liegt, der mit Grave Pleasures (ehemals Beastmilk) und The Deathtrip sowie als Gast bei Carpenter Brut und Me & That Man ja in ähnlichen Gefilden unterwegs ist.
Als mutig, ehrlich und schwer einzuordnend werden Hexvessel von der Plattenfirma angepriesen und das trifft es auch ziemlich auf den Kopf. Songwriting und Umsetzung sind auf jeden Fall auf einem hörbar hohen Stand. Naturgemäß ist die Platte dabei eher ruhig ausgerichtet und lässt den Songs dabei Platz zur vollen Entfaltung. Ob es der Jazz-Anleihen, wie zum Beispiel in „Bog Bodies“ zwingend bedurft hätte, sei dahingestellt, zur melancholischen Stimmung tragen sie auf jeden Fall bei. Hier sind wir aber auch bei der Achillesferse der Platte. Stellenweise ist sie schlicht zu ruhig geraten, die ein oder andere Eruption hätte da schon ganz gut getan. Auch kippt der Gesang bisweilen zu sehr ins Theatralische. Schade, denn Songs wie „Phaedra“ zeigen, dass Wucht kein Tempo braucht und Dramatik auch ohne Übertreibung auskommt.