Knappe eineinhalb Jahre nach ihrer Debüt-EP „The Flying Carousel“ legen THE ALLIGATOR WINE nach. Rob Vitacca und Thomas Teufel, das Orgel/Synthie-Schlagzeug-Duo, das seinerzeit auszog, um der Welt zu zeigen, dass Rockmusik auch ohne Gitarren funktioniert, veröffentlicht mit „Demons Of The Mind“ sein erstes Album. Aus Retrorock, Soundtrack, Disco und verschiedenem mehr haben die beiden eine Platte zusammengepuzzelt, die sowohl richtige Ohrwürmer als auch Songs versammelt, die nicht so lang im Gedächtnis bleiben.
Der Einsteiger „Shotgun“, zu dem ALLIGATOR WINE auch ein witziges Video fabriziert haben, schraubt die Erwartungen ganz schön hoch: treibender Bass, tanzbare Synkopen, cooler Refrain. Das folgende „Crocodile Inn“ besticht durch coole Synthies, kommt mir mit seiner irgendwie alternativ-psychedelischen Schlagseite irgendwie unausgegoren vor. Mit „Voodoo“ schließt mein persönlicher Favorit auf „Demons Of The Mind“ an. Treibender Beat, 80er-Jahre-John-Carpenter-Soundtrack-Keyboards und ein wieder klasse geratener Refrain dürften diese Nummer live zum echten Abräumer machen. Und so mäandern die Songs der Platte dahin, machen richtig Spaß oder hinterlassen auch mal eine gewisse Ratlosigkeit. Nicht so gut gefällt mir, dass mit „The Flying Carousel“ und „Dream Eyed Little Girl“ gleich zwei Titel von der Debüt-EP nochmals zu hören sind. So entsteht insgesamt der Eindruck, dass dieses Album unter Druck, vielleicht durch Century Media, entstanden ist.
Positiv zu Buche schlägt einmal mehr die knackig-dreckige und sehr organische Produktion, für die -einmal mehr- Kristian Kohlmannslehner vom Kohlekeller Studio verantwortlich ist.