Zum immerhin schon vierten und wiederum echt gelungenen Studioalbum „Suite 226“, was in diesem, mal wieder sehr flotten Jahr schon Ende Januar erschien, musste ich Gitarrist Dominik Sebastian und zum Stand der Dinge bei der Formation mal ein paar Fragen stellen.
Serious Black sind seit Beginn mit Line-up Wechseln konfrontiert gewesen, nun sind quasi von der Originalbesetzung nur noch drei übrig und ihr habt einen neuen Drummer, den Ramy Ali. Was war los? Werden die Posten noch permanent besetzt oder kommen Keys von nun an vom Band und es gibt einen Tourgitarristen?
Tja, wie in jeder Firma oder in Beziehungen gibt es auch in Bands Trennungen aus den unterschiedlichsten Gründen. Unsere momentane Situation war nicht im Geringsten so geplant, aber irgendwie muss es ja auch weitergehen. Mit Ramy haben wir ja bereits unsere allererste Tour 2015 gespielt und seither sind wir begeistert von ihm. Dieses Energiebündel muss man gesehen haben! Live spielen wir bis auf Weiteres mit verschiedenen Session-Gitarristen und die Keys kommen vom Band. Das soll aber nicht heißen, dass es in Zukunft nicht doch wieder das eine oder andere zusätzliche Bandmitglied geben könnte. Es ist absolut nichts in Stein gemeißelt.
Wie seid ihr denn auf die krasse Geschichte gekommen, habt ihr Erfahrungen mitder Psychiatrie oder Erkrankungen, oder mögt ihr einfach Filme wie „Shutter Island“?
Naja, zum einen sind wir doch alle Verrückte was ernsthafte Psychiatrie-Erfahrungen betrifft, obliegt wohl aber einer gewissen Schweigepflicht. Auf jeden Fall kam die Grundidee, dieses Thema zu behandeln, von Urban. Es birgt schier unendliche spannende Geschichten und Thesen – von interessant über verstörend bis hin zu abscheulich, aber leider wahr. Da schaut man dann solche Filme zur Erholung.
Das Artwork ist ja auch eine klasse Sache mit der Realität und drinnen im Heft die Traumwelt. Ist schon was anderes als die doch recht Nüchternen, ersten beiden Cover und das mit Urban als Magier. Wie kam es?
Auf dem Grundthema basierend war die Idee, eben zumindest zwei Welten / Ebenen / Sichtweisen zu zeigen. Die (sogenannte) tatsächliche Realität und die wohl durch Medikation verursachte, eingebildete Vision. Ursprünglich war der Plan, ein Cover als Schuber über die CD mit dem zweiten Cover zu streifen, was aber dann doch nicht realisiert wurde.
Werdet ihr eigentlich noch oft auf den von Harry-Potter-Magier Sirius Black abgeleiteten Bandnamen angesprochen, oder kapieren das nur Potter Fans? (Ich wusste es nicht!)
Die Fragen hierzu werden immer weniger. Mittlerweile haben es wohl viele bereits irgendwo gelesen oder gehört. Wir machen ja auch keinen Hehl daraus. Ungespoilert erahnt den Zusammenhang wohl nur jemand, der die Buch- und/oder Filmreihe kennt.
Ihr seid ja als Band bekannt, die bisher sich wirklich den Hintern abgetourt hat. Werdet ihr das so weiter durchhalten können und was sind die für Pläne 2021 jenseits Corona?
Nun ist 2020 ja noch nicht zu Ende und wir hoffen natürlich, unsere gebuchte Kings-Today-Headliner-Tour im Herbst wie geplant durchführen zu können. Für das Jahr 21 ist einiges an Arbeit geplant – ein neues Album soll fertig erarbeitet und aufgenommen werden. Alles Weitere, was Touren und Festivals angeht, kommt sehr auf die Entwicklungen in den nächsten Wochen und Monaten an. Es ist absolut nicht abzusehen, welcher Club oder welches Festival wohl überleben wird und wie sich die Musik-, Kunst- und Kulturszene generell erholen kann.
Ihr habt ja eine echt interessante Akustikscheibe gemacht wie kam es dazu und seid ihr dem Thema noch offen gegenüber in der Zukunft?
Bereits auf der „Mirrorworld“ haben wir 2 Lieder als Bonustracks akustisch neu vertont. Da war es naheliegend, weitere Songs zu adaptieren und als eigene CD zu veröffentlichen. Auch mit dem Hintergedanken, künftig vielleicht mal ein Live-Akustik-Set in kleineren Clubs präsentieren zu können. Aber das steht noch in den Sternen.
Ehrlich gesagt habe ich nach drei Alben mit einer Livescheibe / DVD gerechnet, statt einem neuen Studioalbum, Kommt die noch?
Nun, mit der Special-Edition von „Magic“ haben wir bereits ein Live-Album („Live in Atlanta“) veröffentlicht. Für eine ordentliche DVD reicht das Bildmaterial bei weitem noch nicht aus. Das muss man speziell konzipieren und man braucht die Mittel dafür.