Nach dem Intro „The Hall Of True Truth“ offenbaren STYGIAN CROWN sofort ihr wahres Gesicht. In diesem ist eine schwedische Flagge eintätowiert und… keine Angst, es handelt sich bei den Kaliforniern nicht um Sabaton-Clones, sondern ihre Majestät Candlemass hat Pate im sonnigen Südwesten der USA gestanden, denn das gleichnamige Debüt von STYGIAN CROWN bietet lupenreinen Doom, der mit seinen tiefen Gitarren bedrohlich und gleichzeitig erhaben wirkt. Sängerin Melissa Pinion verfügt über eine charismatische Tiefe in ihrer Stimme und balanciert so die einzelnen Nummern wunderbar aus. Völlig egal ob das Tempo verschleppt oder ob im vierten Gang musiziert wird. Die von der Band selbst angesprochenen Bolt Thrower-Anleihen werden nicht immer ersichtlich, aber hört euch den Instrumentalteil von „Up From The Depths“ an, dann wird schnell klar, was gemeint ist. Das klingt schon sehr brachial und nach britischer Dampfwalze.
Die sieben Nummern sind alle zwischen sechs und acht Minuten lang, sodass Raum und Platz für rein instrumentale Momente bleibt, die durchweg interessant und vielseitig gestaltet sind. Ich bin immer wieder überrascht, wie es nach einem Break weitergeht und was man an gewaltigen Riffs auffährt. Die Gravehill-Bandmates Rhett Davis (d), Nelson Miranda (g) und Jason Thomas (b) haben zusammen mit Andy Hicks (g) und Sängerin Melissa ihre Idee von einer Band, die epischen Doom mit melodischen Refrains spielt wirklich hervorragend umgesetzt und ein Klangwerk erschaffen, das über die gesamte Spielzeit unglaublich heavy und erhaben klingt.