Die Australier von Faceless Burial kommen mit Album Nummer zwei um die Ecke und wollen damit Fans des klassischen 90er Death Metal für sich einnehmen. Ich selbst bin ja nicht so der visuelle Typ, aber man muss den Dreien vorab testieren, dass das von Xavier Irvine gestaltete Cover schon mal ein Volltreffer ist.
Die Hülle bereitet mich dann durchaus drauf vor, was mich klanglich erwartet. Durchweg überlange Songs, aufgenommen mit reichlich Wucht, tiefem Gegrunze und vielfältigen Ideen, die der Gefahr der Monotonie erfolgreich vorbeugen. Hier handelt es sich sicherlich nicht um stumpfes Geknüppel (auch wenn die Drums bisweilen ziemliches Tempo aufnehmen). Im Gegenteil: Faceless Burial haben sich auf „Speciation“ offenkundig vorgenommen zahlreiche Einflüsse durch den Flesichwolf zu kurbeln. Das wirkt im Resultat dann bisweilen sperrig, hat aber noch immer genug Groove, um nicht auseinander zu driften wie Kontinentalplatten. „Limbic Infirmary“ bringt für mich am besten auf den Punkt, was die Platte ausmacht: Härte, ohne Stumpf zu sein und Abwechslungsreichtum, ohne den Faden zu verlieren.