Gut, besser, Deep Purple! Gegründet 1968, befinden sich die Herren Ian Gillan (v), Steve Morse (g), Roger Glover (b), Don Airey (Hammond-Orgel, Keyboard) und Ian Paice (d) gefühlt seit Jahren auf ihrer großen Long-Goodbye-Tour, aktuell natürlich unterbrochen durch Corona. Und da die Herren im besten Alter (zwischen 66 (Steve Morse) und 75 Jahre (Ian Gillan) wohl während der Tour noch ein wenig Zeit hatten, fanden sich die Briten wieder einmal mit Starproduzent Bob Ezrin zusammen und veröffentlichen nun Anfang August 2020 ihr mittlerweile 21. Studioalbum, getauft auf den Namen „Whoosh!“. Insgesamt suchen dreizehn Lieder bei einer Gesamtspielzeit von fast 52 Minuten den Weg ins Ohr des Hörers, was zu einem Großteil sofort gelingt.
Was Deep Purple hier den Fans auf ihrem neuesten Werk präsentieren ist absolut abwechslungsreich, vertraute und moderne Klänge vermengen sich hervorragend, Don Airey – gerade in seinem Zusammenspiel mit dem Saiten-Hexer Steve Morse – zeigt sich in absoluter Höchstform. Wer sich trotz allem nicht sicher ist, ob sich ein Kauf lohnt, dem sei mitgeteilt, es handelt sich bei „Whoosh!“ um das wohl stärkste Gesamtkunstwerk seit „Perfect Strangers“ aus dem Jahre 1984 (dieses ist natürlich eine subjektive Meinung). Alleine die Auswahl an Song-Empfehlungen ist bei all den starken Songs recht schwierig. Am besten eigen sich wohl der einspannte, moderne Opener „Throw My Bones“, dann „Nothing At All“, bei dem sich ein abwechselnd gespielter Melodiebogen (Orgel/Gitarre) im Ohr festsetzt, „What The What“ katapultiert den Hörer direkt in die guten alten siebziger Jahre, während das treibende „The Long Way Round“ einen wieder in die Gegenwart holt, famos! Highlight (subjektiv) ist der Track „Man Alive“, welcher durch diverse musikalische Wechsel brilliert, dicht gefolgt vom instrumentalen „And The Address“, wo Deep Purple noch einmal zeigen, dass sie zurecht immer in der obersten Liga spielen, Chapeau!