Etwas mehr als 20 Jahre ist es her, als sich die wohl größte und bekannteste Metal Band des Planeten mit dem Symphonie Orchester aus San Francisco zusammentat und ein einmaliges Album in die Welt schickte. Denn obwohl die Idee nicht wirklich neu war (DEEP PURPLE oder RAGE hatten da vorher schon entsprechende Werke veröffentlicht) standen gerade METALLICA mit ihren letzte Veröffentlichungen „Load“ und „Reload“ arg im Fokus der Öffentlichkeit. Aus den Thrash Metal Giganten war eine handzahme Charts Band geworden, die sich auch noch die Haare abschnitt! Und nun noch ein Album mit einem Orchester! Die Metal Szene war tief gespalten, reagierte dann aber doch anders als man es erwartet hätte. Trotz seiner Ecken und Kanten wurde das Album sehr wohlwollend aufgenommen und bekam nicht nur vom „Mainstream“ sehr gute Kritiken.
Nun also das Ganze nochmal? Nicht ganz, auch wenn einige Fakten dies erst vermuten lassen. Denn bei der Setlist fallen einem spontan neun Songs auf, die auch auf dem ersten Werk vertreten waren. Auch das Orchester ist das Gleiche, auch wenn der damalige Dirigent Michael Kamen bereits verstorben ist und den Taktstock dieses Mal die Herren Edwin Outwater & Michael Tilson Thomas schwingen.
Und die Songs selber? Meiner Meinung nach gibt es auch hier Parallelen zu ersten „S&M“ Werk. Bei einigen Songs ist die Zusammenarbeit äußerst gelungen, verleiht den Songs ein atmosphärische Tiefe und hebt diese auf ein ganz neues Level. „The Memory Remains“ wäre da auf alle Fälle zu nennen, „Moth Into The Flame“ oder auch „Master Of Puppets“. Bei einem Song we „One“ empfinde ich die Untermalung allerdings als störend, ebenso stellt sich mir die Frage ob die beiden klassischen Stücke „Scythian Suite“ und „The Iron Foundry“ eine Art Gegengeschenk waren, um das Orchester milde zu stimmen und mal eine Runde Metal zu zocken. Irgendwie passt das so gar nicht.
Die Produktion ist natürlich über jeden Zweifel erhaben, alle Feinheiten sind detailliert heraus gearbeitet worden und hier lohnt es sich wirklich mal das Album wieder über die heimische Anlage zu prügeln damit die Nachbarn auch etwas davon haben.
Schlußendlich bekommt man hier genau das was man erwartet. Bekannte Gassenhauer einer Metal Legende in einem neuen Gewand. Diese allerdings auch in Perfektion, denn die kleineren Fehler die es 1999 noch gab wurden hier komplett ausgemerzt.
Interessant im Nachgang ist noch die äußerste stabile Vorstellung von Frontmann James Hetfield, der sich bekanntermaßen ja direkt nach diesen beiden Auftritten in eine Entziehungsklinik begeben hat. Ich zumindest haben keine Schwächen in seiner Stimme ausmachen können.
METALLICA sind und bleiben eine Ausnahmeband mit Ausnahmesongs. Dass diese mit einem Orchester noch dazu gewinnen können ist kein Zeichen von Schwäche, sondern spricht für die eben genau diesen Ausnahmestatus.
METALLICA – S&M2
Fazit
Ein Topp Album mit sehr kleinen Schwächen