Bei Death oder auch Thrash Metal aus exotischen Gefilden werde ich sofort hellhörig. Und genau dies war der Fall bei INCINERATED und ihrer Debüt Scheibe „Stellar Abomination“. Seid gut sechs Jahren ist das Quintett aus Indonesien (!) unterwegs, und bisher reichte es zu einem Demo und einer EP. Viel mehr ist über die Musiker nicht herauszufinden, denn diese „verstecken“ sich hinter einem oder zwei Buchstaben. Die Zeiten in dem Inselstaat, als der Islam noch eine verordnete Staatsreligion war, sind zwar vorbei, nichtsdestotrotz MUSS man sich als Indonesier einer der 5 großen und anerkannten Weltreligion zugehörig zeigen. Aus dem Grund kann ich es nachvollziehen, dass man nicht mit vollem Namen und Adresse im Booklet stehen möchte, wenn man Lieder über Tod und Teufel macht.
Womit wir auch beim Thema wären, denn INCINERATED spielen brutalen Death Metal, der nicht selten durch ein blastspeediges Schlagzeug und auch den etwas „halligen“ Gesang in den Black Metal abdriftet. Die insgesamt 10 Songs können damit punkten, dass eine gewisse Abwechslung vorherrscht, da so manche Tempowechsel oder Song-Konstruktionen doch recht plötzlich passieren.
Anders ausgedrückt: es scheppert an allen Ecken und Enden und so richtig Struktur haben lediglich zwei oder drei Songs.
Auf der einen Seite hat das natürlich einen gewissen Charme, viel anders klangen „Obsessed By Cruelty“ oder auch „In The Sign Of Evil“ von SODOM damals auch nicht. „Stellar Abomination“ ist definitiv authentisch, roh und wild. Aber eben auch sehr anstrengend, und zwischen den beiden oben genannten Frühwerken der Thrash Edelmeister aus dem Ruhrpott und der vorliegenden Scheibe von INCINERATED liegen mehr als 30 Jahre. In diesen 3 Dekaden hat sich eine Menge getan, so dass es zwar immer noch einen kleinen Exotenbonus für die Truppe gibt, aber auf dem Nachfolger eine Steigerung erfolgen muss. Sowohl was das Songwriting angeht als auch die Produktion.
Es gibt von der Band kein Video, weswegen hier der Bereich unter dem Text leer leibt.
Allerdings möchte ich Euch den Link zur Bandcamp Seite geben. Hier kann man einen Song anhören und bei Bedarf das Album digital erwerben.