OLD KERRY MCKEE ist eine 1-Mann Kapelle aus Schweden, und der Alleskönner hinter diesem Synonym ist Joakim Malmborg. Der gute Mann ist schon seit einer knappen Dekade unterwegs um seinen recht kruden Sound unter die Menschen zu bringen. Mir sagte das alles gar nichts, weswegen ich recht unbefangen an die vorliegende Scheibe „Mono Secular Sounds“ herangegangen bin. Aber nach dem ersten Durchlauf bin ich immer noch etwas ratlos und weiß nicht so ganz genau was ich von der Scheibe halten soll. Zum einen ist die Mischung aus Blues, Folk, Americana Music und Metal/Noise ungewohnt und gewöhnungsbedürftig. Im Pressetext steht auch noch etwas von Black Metal, den habe ich aber vergeblich auf der Scheibe gesucht. Der Sound ist roh, wird mit voller Absicht verfremdet und übersteuert, und unterstreicht somit die tragischen und melancholischen Texte sowie die dunkle Atmosphäre, die die Songs umgibt. Ich gebe offen zu, dass ich so etwas auch noch nicht gehört habe und „Mono Secular Sounds“ genau aus dem Grund etwas faszinierendes ausstrahlt. Die einzige Band, die da so halbwegs rankommt, ist 16 HORSEPOWER. Also wem dieser Name etwa sagt, der sollte OLD KERRY MCKEE definitiv antesten.
Auf der anderen Seite steht dieser unkonventionelle Sound aber auch für etwas Unangenehmes und etwas, das nervt. Denn das suhlen im eigen Elend kann ich nur bedingt ertragen, dafür bin ich wahrscheinlich ein zu positiver Mensch. Irgendwann ist auch mal gut, und irgendwann wird auch die Sonne wieder aufgehen. Bei OLD KERRY MCKEE ist aber dauerhaft die Nacht hereingebrochen.
Die gut 40 Minuten von „Mono Secular Sounds“ können also auch dazu dienen, die eigene Grenze des ertragbaren herauszufinden. Es ist eine ungewöhnliche Scheibe von einem ungewöhnlichen Musiker mit einer ungewöhnlichen Vorstellung von Musik gewunden. Ob und wie weit das einem breiten Spektrum von Menschen gefallen wird, wage ich nicht zu beurteilen.
OLD KERRY MCKEE – MONO SECULAR SOUNDS
Fazit
Sehr eigenwilliges und ungewöhnliches Album, irgendwo zwischen Folk, Blues und Noise.