Die Amerikaner widmen sich auf ihrem zweiten Album durchweg Kriegsthemen, ohne diese aber zu glorifizieren. Man ordnet sich selbst im Genre Power Metal ein, was ich allerdings nicht wirklich so sehe. Die Band hat zwar ihren Härtegrad, geht aber, was die Melodien und Chöre angeht, auch ein Stück weit in Richtung aufgeblasenem Stadiorock. Herausragend ist dabei die Stimme von Sänger Ryan Knutson, der Nickelback- und Metallica-Vibes in sich vereint.
Die zehn Nummern nehmen sich von der Qualität her nicht viel, wobei der melodische Titelsong und der direkt zündende Opener „1914“ bei mir aufs Treppchen kommen. Eine weitere Besonderheit im Sound von MARCH IN ARMS sind die Streicherelemente, die für die Feinheiten innerhalb der Songs sorgen und Stimmungen akzentuieren können. Auf der anderen Seite wird aber auch mal schön gebolzt. Das passiert vor allem im zweiten Teil des Albums, wo „No Years Resolution“ den Härtegrad zwei Positionen höher stellt und das anschließende „Thunderbolt“ zieht zudem phasenweise das Tempo so gewagt an, dass tatsächlich auch Thrash-Freunde gefallen an der Band finden könnten, ja wäre da nicht der Hang zu massenkompatiblen Melodien, die immer wieder in den Songs zu finden sind und das meine ich nicht negativ.
MARCH OF ARMS beweisen auf ihrem zweiten Album, dass die Behandlung von Kriegsthemen nicht zwingend in der Verherrlichung enden muss und man die Schrecken dieser Zeiten auch als rockiges, melodisches Musikunternehmen bewerkstelligen kann. Zudem kommt der Fakt der Eigenproduktion, vor der ich, was Cover und Sound angeht, den Hut sehr tief ziehe.