Man kann den Rheinbergern von NEUROTOX nicht vorwerfen, dass sie unnötig Zeit vergeuden würden. Fünf Alben in nur sechs Jahren sprechen da eine recht eindeutige Sprache. Deutschsprachiger Punkrock der eingängigeren Art bleibt nach wie vor das Mittel der Wahl um die Ohren der Republik zu erobern. Dass Düsseldorf nicht ganz so weit weg liegt, wird dabei auf „Egal was kommt“ sowohl im Guten, als auch im Schlechten hörbar.
Gut zum Beispiel bei „Nächte auf Scherben“ oder bei „Staub meiner Jugend“, wo der treibende Bass und der durchaus vorhandene, aber nicht zu dick aufgetragene Pathos an die BROILERS erinnert. Geht somit also recht ordentlich rein. Schwieriger wird es da schon bei einem Song wie „Auf all meinen Wegen“. Trotz des ernsten Themas des Liedes verliert man sich leider zu sehr in Plattitüden. Zudem passen Musik und Text nicht wirklich zueinander. Gefährlich nah an den Sprüchen, die sich manch einer auf die heimische Wohnzimmerwand tapeziert, ist auch „Ziellos“ geraten. Konterkariert werden solche Ausfälle durch zum Beispiel auch die lustige Ska-Nummer „Ich hasse Menschen“. Wenn man sich dann noch „Immer vor´n dabei“ anhört, möchte man NEUROTOX aufmunternde Worte zurufen. Letztlich sind es genau solche Songs, die die Platte vorm Abschmieren retten.