Silent Winter – Keine Schubladen bitte!

Die Griechen Silent Winter hauen ein starkes Album bei einem neuen Label heraus und unterhalten damit besser als manche alteingesessene Combo. Wir sprachen mit Leadgitarrist und Keyboarder Kiriakos Balanos über Popsongs, die Rückkehr seit 2018 im Metalzirkus und das Album an sich.

Was ist denn ein Silent Winter und warum habt ihr die Band so genannt?

Silent Winter ist eine traditionelle Power Metal Band aus Griechenland. Der Name hat rein gar nichts mit einer Geschichte zu tun. Das ist einfach nur eine Kombination von Wörtern die wir mit Winter verbinden. Eine verschneite Landschaft wo Stille vorherrscht. Das gibt uns so etwas wie eine poetische Schönheit in Sachen Bandnamen!

Die Band existierte schon Mitte der Neunziger, machte eine lange Pause bis 2018 und kam zurück mit einem neuen Line-Up, was ist passiert?

Ja, das stimmt! Ich startete Silent Winter 1995 in Volos, Griechenland. Wir haben uns zwei Jahre später aufgelöst und ich brachte die Band 2018 wieder zum Leben. Silten Winter stoppten damals da die Bandmitglieder alle von Volos weggezogen sind wegen der Armee, Studium oder ganz normaler Jobs. Wir mussten unseren eigenen Weg gehen. Ich ging nach Athen, blieb dort für 20 Jahre. Aber trotz allem habe ich niemals das Üben gestoppt oder das Schreiben neuer Musik. Ich habe es einfach nicht auf dem nächsten Level geschafft. Vor ein paar Jahren zurück in Volos hatte ich die List ein paar Remixe alter Songs zu machen die sich in meinem Innern eingebrannt hatten. Ich begann mit „Far Away“ und arbeitete mit dem Sänger Mike Livas zusammen. Auf diesem Weg traff ich auch unseren ersten Schlagzeuger John Antonopoulos. Zusammen mit den anderen neuen Mitgliedern, entschieden wir uns für diesen Neuanfang!

Das Artwork hat echt eine Menge Details, ich habe gehört, dass du es gemacht hast, sieht echt gut aus. Bitte erzähle uns was darüber!

Ich habe für viele Monate an diesem Artwork gearbeitet um das auszudrücken was der Titel aussagt. Natürlich handelt es von den Kreuzzügen und generell von den Verbrechen die zu dieser Zeit in der Welt stattfanden. Das „Empire Of Sins“ ist also nicht nur auf der christlichen Kirche fokussiert, aber auch an den politischen und religiösen Kräften die Gesetze erschaffen, Sünden auf der ganzen Welt. Sie nutzen diese nicht für eine bessere Welt, aber um dich von Gedanken und Ideen zu limitieren. Man gibt den Menschen das Gefühl frei zu sein.

Musikalisch muss ich schon beim ersten Lied an Freedom Call denken, später wird es härter und diverse Power Metal und Classic Metal Acts kommen mir in den Sinn, auch Thrash Vibes! Was sind eure Einflüsse für das Album?

Unsere Einflüsse sind Metal! Wir wollen keine Schubladen für unsere Musik! Du bekommst eine Menge zu hören, vieles erinnert dich an etwas. Das macht die Sache interessanter der uns zum ersten Mal hört. Wir haben versucht Lieder zu komponieren die man sich auch gerne ein 2. Mal anhören wird. Ich denke am Ende ist das Wichtigste für uns.

Ich kenn euer Debüt nicht, was ist musikalisch deiner Meinung nach der Unterschied zwischen den beiden Alben?

„Circles Of Hell“ erzielte gute Rezensionen generell. Freunde des alten melodischen Power Metal mochten es sehr. „Empire Of Sins“ macht dort musikalisch weiter, spricht aber auch den klassischen Metalfan an. Es klingt natürlicher in Sachen Kompositionen und Produktion. Wir glauben, dass jeder was auf diesem Album findet das er mag!

Apropos, habt ihr für diese beiden Alben, Lieder von euren alten Demos aus den Neunzigern verwendet, oder ist das alles komplett neuer Stoff?

Nein, das gibt es kein altes Material, das sind komplett neue Kompositionen an denen die wir im Sommer und Herbst 2020 gearbeitet haben!

Textlich scheint ihr einen historischen und Fantasyanspruch zu haben, so mein Eindruck. Im Opener geht es um die „300“. Sind solche Themen ein Muss bei griechischen Acts?

Ja, unsere Texte drehen sich hauptsächlich um Fantasy Themen, Comics, Videospiele, aber auch um historische und soziale Dinge in manchen Liedern. Was das Thema der „300“ betrifft – ich denke nicht, dass es ein Muss für griechische Bands darstellt. Zumindest sehen wir das nicht so, wir mögen einfach das Thema. Die Musik passte und wir schrieben es!

Ich mag Popcoversongs im Metalstil sehr, viel mehr als Coversongs von Rock oder Metalklassikern! Warum habt ihr euch für Belinda Carlise und gerade diesen Song entschieden? Sie hat ja einige bekanntere Lieder! 

Wir sind mehrheitlich Kinder der Achtziger! Wir sind in einer Zeit aufgewachsen als es eine Vielzahl von qualitativer Musik gab, in der Sparte Metal genauso wie in der Popmusik. Belinda, aber nicht nur sie war einer unserer Lieblingssängerinnen mit einer großen Anzahl von Hits. Wir haben dieses Lied ausgesucht, da wir dachten das wäre ein tolles Stück für ein Power Metal Cover. Als wir nach einem Lied gesucht haben, merkte wir das dieser Song nicht von so vielen Bands schon mal genutzt wurde als andere Lieder von ihr!

Was sind eure Zukunftspläne und Ziele für 2021?

Das Erste und wichtigste Sache ist die Veröffentlichung des neuen Albums und die bestmögliche Promotion unter den existierenden weltweiten Umständen. 2020 war ja der Anfang und auch 2021 sieht es so aus, als ob die Sache so weiter geht, ohne Livekonzerte. Wir müssen jedem danken, der sich eine Minute zeit nahm unsere Musik zu hören und wir hoffend das diese Sache bald nur eine Erinnerung ist!

Kluge Worte, das wollen wir doch alle.

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"Ein Gitarrenriff sollte nie länger sein, als es dauert, eine Bierflasche zu köpfen.“ Lemmy Kilmister (Motörhead)